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Internationale Wochen gegen Rassismusicon.crdate14.04.2024
Internationale Wochen gegen Rassismus
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Internationale Wochen gegen Rassismus
Internationale Wochen gegen Rassismus
Internationale Wochen gegen Rassismus
Stadtrundgang für Demokratie und Vielfalt mit der SMV
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus werden seit den Neunzigerjahren auch in Deutschland begangen. In diesem Jahr hat Daniela Blech-Straub, Integrationsbeauftragte der Stadt Östringen einen außergewöhnlichen Stadtrundgang geplant.
Die Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Klassen 8-10 haben gemeinsam mit ihrem Verbindungslehrer Sandro Di Leo und Schulsozialarbeiter Christian Krämer diese fünf bemerkenswerten Stellen der Stadt Östringen angesteuert.
Station eins war an unserer Schule. Bürgermeister Felix Geider und Rektor Alexander Oberst nahmen sich persönlich die Zeit, um auf dem Schulhof in den Tag einzuführen. Der Appell von Bürgermeister Geider an die älteren des Schülerrats war eindringlich: „Geht wählen, verschenkt nicht eure Stimme!“ Er erklärte, wie wichtig es sei, politisch seine Meinung zu äußern und die Möglichkeit zu haben, sich gegen Extremismus, egal welcher Art, äußern zu können. Er lobte die Schülerinnen und Schüler für ihren Einsatz in der SMV. Etwa ein Viertel dieser engagierten jungen Menschen hat selbst Migrationshintergrund. Die meisten haben sich bereits Anfeindungen anhören müssen, wie zum Beispiel „geh dahin wo du hergekommen bist“. Dies macht sehr deutlich, dass wir mit dem Motto „Demokratie und Vielfalt“ ein wichtiges Ziel verfolgen, das auch gegen alltäglichen Rassismus im Kleinen greifen muss.
Felix Geider begleitete die neugierige Gruppe noch an die nächste Station, das Mahnmal der Deportation von Juden aus Östringen nach Gurs. Die Geschichte der Östringer Juden machte die Gruppe sehr betroffen.
Die dritte Station war die Moschee des muslimischen Kulturvereins in Östringen. Hier wurden wir sehr freundlich vom Imam Haşim Gümüş empfangen. Er betonte die Gemeinsamkeiten des christlichen und muslimischen Glaubens indem er erklärte, dass Jesus und Maria auch im Islam eine wichtige Rolle spielen. Abschließend erhielten alle eine herzliche Einladung, am Abend gemeinsam das Fasten zu brechen. Gerade ist die Zeit des Ramadans.
Unser Weg führte uns weiter zur vorletzten Station, dem Östringer Pfarrhaus. Zeitzeugin Susanne Hirsch berichtete, wie sie als Jugendliche in der katholischen Jugend die Ankunft vietnamesischer Flüchtlinge, der sogenannten „Boatpeople“, erlebte. Der damalige Pfarrer stellte damals für zwanzig Geflüchtete das neu gebaute Pfarrhaus zur Verfügung und verzichtete selbst auf die neuen repräsentativen Räumlichkeiten. Damals ein kleiner Skandal. Ein wunderbares Beispiel, dass auch einzelne Menschen viel bewegen und Gutes tun können. Auch heute noch leben einige der damaligen „Boatpeople“ in Östringen, ihrer „neuen“ Heimat.
Ein Besuch im Jugendtreff bildete den krönenden Abschluss des Rundgangs. Jugendreferentin Julia Neugebauer hatte für die Gruppe unterschiedliche Stationen vorbereitet, um die verschiedenen Möglichkeiten demokratischer Jugendbeteiligung praktisch erfahrbar zu machen. Gemeinsam stärkte sich die Gruppe noch mit Brezeln und Getränken, um dann wieder den Rückweg in die Schule anzutreten.
Ein herzliches Dankeschön an die Östringer Integrationsbeauftragte Daniela Blech-Straub, die alle Beteiligten zusammengeführt und den Tag federführend begleitet hat. Und ein herzliches Dankeschön an alle, die diese vielseitige und bislang einzigartige Aktion möglich gemacht haben!
Christian Krämer, Schulsozialarbeit